Ziele der Ökojagd
Der Ökologische Jagdverband Österreich geht neue Wege in der Jagdausübung. Unser Ziel ist es die Jagd in das 21. Jahrhundert zu bringen und die Wende der Jagdausübung vom Edelhobby zum ökologischen Handwerk zu vollziehen. In der Jagdwirtschaft soll es - ähnlich der Waldwirtschaft - eine klare Ausrichtung an ökologischen Kriterien geben. Ein Bundesgesetz als Rahmen für die Jagd mit einheitlichen Regelungen wird angestrebt.
Die Ökojagd steht teilweise im Widerspruch zur „traditionellen Jagd“, die sich in ihren Grundzügen seit dem zweiten Weltkrieg in Österreich etabliert hat. Die Diskussionen um die Unterschiede werden oftmals emotional und vorurteilsbehaftet geführt. Gerade die Jagd als Naturnutzungsform hat die Möglichkeit sich durch ständig neue ökologische Erkenntnisse zu verbessern und weiter zu entwickeln. Stetiger Wandel muss kein Nachteil sein!
Ökologische Jagd
Fütterung als Ausnahme nur in tatsächlichen Notzeiten
ausschließlich mit wiederkäuergerechten Raufutter
Verbesserung der natürlichen Äsung
Traditionelle Jagd
- intensive Fütterung
- teilweise Einsatz von Kraftfutter
- Ziel ist Steigerung der Trophäenqualität
- Erhalt der hohen Wildbestände
- Bindung des Wildes an das Revier
Ökologische Jagd
Intervalljagd mit ausreichend Ruhezeiten für das Wild
Bewegungsjagden und Gruppenansitz auf alle Schalenwildarten
Traditionelle Jagd
- permanente Bejagung mit hohem Störpotential
- unflexibler Einzelansitz in Kanzeln
Ökologische Jagd
Lösung durch Wildstandsregulierung
Forcierung der naturnahen Lebensraumbewirtschaftung
Traditionelle Jagd
- Linderung durch Entschädigungszahlung
- teure Schutzmaßnahmen und Fütterung
Ökologische Jagd
Trophäe sekundär - die Nutzung des Wildbrets als hochwertiges Lebensmittel und das Naturerlebnis steht im Vordergrund
Traditionelle Jagd
- hoher Stellenwert der Trophäe (Statussymbol) und der Tradition
- kommerzielle Vermarktung der Trophäe
Ökologische Jagd
Biotop bezogene Bewirtschaftung
an den Lebensraum angepasster Schalenwild-Bestand
Fokussierung auf Artenvielfalt der Tiere und Pflanzen - Biodiversität
Traditionelle Jagd
- Wildart bezogene Revierbewirtschaftung
- hohe Wilddichte durch künstliche Aufhege einzelner Schalenwild-Arten
- Fokussierung auf wenige geweih- und horntragende Wildarten
- "Jagd" in umfriedeten Eigenjagdgebieten (Jagdgatter)
Ökologische Jagd
Die abwertende Bezeichnung "Raubwild" im Jagdgesetz ist überaltert - zeitgemäßer Begriff: Beutegreifer
Betrachtung der Beutegreifer als essentieller Bestandteil des Ökosystems
Forderung einer Schonzeitregelung für alle Arten von Raubwild
Wiederansiedelung von Bär, Luchs, Wolf & Co in geeigneten Lebensräumen erwünscht
Traditionelle Jagd
- Intensive Raubwildbejagung und Raubzeugbekämpfung (Abschuss von Hunden und Katzen)
- Betrachtung als Konkurrent (teilweise keine Schonzeitregelungen)
- keine Toleranz für Großraubwild wie Luchs und Wolf
Ökologische Jagd
Abschaffung des Abschussplans bei Rehwild
Eigenverantwortlicher Abschuss: der Wald zeigt ob die Jagd stimmt - Vegetationsgutachten
Traditionelle Jagd
- Betrachtung des Abschussplanes als maximales Erfordernisses
- Abschussplan und Abschussliste wird als essentiell betrachtet
Ökologische Jagd
Traditionen hinterfragen und weiterentwickeln
Traditionelle Jagd
- unreflektiertes Festhalten an Traditionen