Neue Wege der Jagd

Traditionelle Jagdansichten fokussieren sich auf wenige Schalenwildarten (Rehwild, Rotwild, Schwarzwild usw.) was sich in der Revierbewirtschaftung widerspiegelt. Intensive Fütterung dieser einzelnen Arten soll die Anzahl der Individuen im Lebensraum unnatürlich hoch halten und starke Trophäen  hervorbringen. Enorme Schäden am Ökosystem und leichte Verbreitung von Wildkrankheiten sind häufig die Folge.

Großflächiger Fichtenverbiss
Fichten-Flächenverbiss - wie der Lebensraum zeigt, ist der Wildstand hier eindeutig zu hoch!

Für eine naturnah orientierte Wild- und Waldbewirtschaftung ist jede Bewertung zwischen freilebenden Arten ein- und desselben Biotops widersinnig. Das Denken in Arten muss durch das Denken in Biotopen abgelöst werden - der Fuchs hat den gleichen Stellenwert wie beispielsweise der Rehbock. Nicht die Art, ob „selten“ oder „jagdlich interessant“, darf im Zentrum der Bemühungen stehen, sondern die Aufrechterhaltung der natürlichen Prozesse. Die so genannte „Trophäenjagd“ ist in der modernen Gesellschaft verzichtbar geworden und es ist die Aufgabe des Jägers, Wildbestände und Tragfähigkeit der Lebensräume im Gleichgewicht zu halten. Das Naturerlebnis gepaart mit Beutemachen und anschließender Wildbret Verwertung steht im Mittelpunkt einer heute zeitgemäßen Jagd. An einer Trophäe kann man sich trotzdem erfreuen.

Jagdethik (traditionell Waidgerechtigkeit) bedeutet für Ökojäger, das Handeln im Rahmen der Gesetze zum Wohle der Natur, verantwortungsvoller Umgang mit den Geschöpfen und die Berücksichtigung des aktuellen Standes des jagdlichen Wissens sowie des handwerklichen aber auch technischen Fortschrittes.