Der ideale Christbaum - Ein Gedicht von Eva Schreiber

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Ein Gedicht von Frau Eva Schreiber

Der  ideale Christbaum

 

Nein, hoch vom Wald her komm ich nicht

sonst wär mein Kleid nicht so schön dicht.

Mein  Körper  ist   von   Ebenmaß

verschont von Reh-und Käferfraß.

Der Nadeln  rein - herbsüßer Duft

erfüllt den Raum erfrischt die Luft

ihr Grün das glänzend  fett und satt

findt so nicht mehr in Wäldern statt.

Doch gradezu der Anmut Gipfel

Ist    mein    makelloser    Wipfel.

Wie kümmerlich sind da dagegen

windschief und dem sauren Regen

ausgesetzte  Kreaturen

voll   von   Umweltsündenspuren

mit Auspuffdämpfen vollgesogen

ist selbst ihr letzter Duft verflogen.

Zum Christbaum werde nur geadelt

der  makellos  und  niemals nadelt

gleich kerzengrad  im Kreuze steht

bewegt  zu  frommem Lied, Gebet.

Wird falsch gesungen „Stille Nacht“

wanket man nicht, bis es vollbracht.

Der Anforderung Minimum –

bis  das Dreikönigsfest herum

steht man still, kommt nie in Rage

das lernt man nur auf der Plantage.

Wer den perfekten Christbaum sucht

greift zur Nordmanntannenzucht.

Doch was uns die Erfahrung lehrt

grad Makel sind beachtenswert

blick zurück in die Geschichte

die Krummen und die Bösewichte

sinds von denen man noch spricht

die Schönen sind es eher nicht.

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